Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“ präsentierten die katholischen Kirchengemeinden Oberdürrbach, Unterdürrbach und die Kuratie Hl. Geist in der Dürrbachau lebhaft, was Kirche im Dürrbachtal alles zu bieten hat. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter machten auf dem Laufsteg eine gute Figur, wenn es darum ging, ihre Gruppe, ihren Kreis, ihr Angebot vorzustellen. Unterstützt wurden sie dabei von den Moderatoren Johannes Merz und Sebastian Weigl, die humorvoll und kurzweilig die einzelnen Auftritte kommentierten. Fast 40 Gruppierungen wurden den interessierten Gemeindemitgliedern auf diese Weise vorgestellt. Egal ob Pfarrgemeinderat, Familienkreis, Büchereiteam, Jugendrat, Forum Ökumene, Kinderkirche, Pfarrheimverwaltung, Liturgiekreis, Pfarrbüro, Theatergruppe, Kirchenmusik – um nur einige zu nennen - die Vielfältigkeit der kirchlichen Aktivitäten erstaunte doch so manchen.
Diese Energie und Lebendigkeit in den Gemeinden zu erhalten, dazu motivierte Dekan Dr. Jürgen Vorndran, der als Gastredner gekommen war, um über die künftige pastorale Entwicklung im Bistum zu informieren. Dabei schaute er auch auf das, was sich in den letzten 15 Jahren seit Bestehen der Pfarreiengemeinschaft alles getan hat und stellte fest, dass die Christen im Dürrbachtal in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet hätten. Mittlerweile sind die drei Kirchengemeinden eng zusammengewachsen. Seit eineinhalb Jahren wird diese Einheit von Pfarrer Sebastian Herbert geleitet, der außerdem noch für die Pfarrei St. Josef in Grombühl zuständig ist. Unterstützt wird er dabei von einem Team aus hauptamtlichen Mitarbeitern. Doch in Zukunft sollen auch diese Einheiten noch vergrößert werden. Eine Entwicklung, die aufgrund des Priestermangels und der rückläufigen Zahl der Gläubigen und nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen kaum aufzuhalten ist, wie Dekan Vorndran bestätigte. Es gelte umzudenken in andere räumliche Einheiten, weg vom „Containerdenken“. „Früher gab es Schule, Kirche, Pfarrer, Rathaus, Bäcker und Metzger vor Ort, das hat uns gefallen, wird es aber so nicht mehr geben können“, sagte der Dekan. „Unsere kleinen Welten haben sich vernetzt“, so Vorndran, deshalb müssten sich auch die Kirchengemeinden in Bereichen, in denen das gut möglich ist, noch mehr vernetzen.
Angedacht sei vor allem, die Verwaltung zu zentralisieren und durch den Einsatz professioneller Verwaltungsleiter die Pfarrer zugunsten ihrer seelsorgerischen Tätigkeit zu entlasten. Das erfordere allerdings große Einheiten. Für das gesamte Bistum Würzburg werde mit etwa 40 solchen großen Seelsorgeeinheiten als künftige Pfarreien gerechnet, die dann mit jeweils einem Verwaltungsleiter ausgestattet sein sollen. Zum Vergleich: Aktuell gibt es im Bistum 620 Pfarreien in 160 Pfarreiengemeinschaften. Wie die räumliche Einteilung für das Stadtdekanat Würzburg aussehen wird, stehe aber noch nicht fest, sagte Vorndran. Bis zum Jahr 2030 soll der Pastoralplan umgesetzt sein. Er versicherte, dass die heute bestehenden Pfarreiengemeinschaften in die Entscheidungsprozesse einbezogen würden. Vorndran appellierte, die Angst vor solchen Veränderungen zu verlieren, denn die wichtigste Aufgabe vor Ort sei auch in Zukunft, Christus in den Gemeinden lebendig zu halten, die eigene Identität zu bewahren sowie Netzwerke zu bilden, in denen Energie fließen kann.
Dass bei der normalen kirchlichen Gemeindearbeit letztendlich immer das Geld eine große Rolle spielt, stellte Kirchenpfleger Michael Göpfert fest. Er gab einen Überblick über die finanziellen Verhältnisse der drei Kirchengemeinden, die alles andere als rosig sind. Der Unterhalt der Kirchen, Pfarrzentren, Pfarrhaus und der zwei Kindergärten könne von den Pfarreien nicht mehr komplett erbracht werden, so dass man zunehmend bei der bischöflichen Finanzkammer um Zuschüsse zur Kostendeckung bitten müsse. Hier sei man allerdings stets um eine Lösung der Probleme bemüht.