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Liebe Mitchristen im Dürrbachtal und in Veitshöchheim!

DSC 6259 001Für mich persönlich war der Gottesdienst am Schenkenturm an Christi Himmelfahrt, ein besonderes Erlebnis. Dieser Ort hat eine besondere Atmosphäre durch die Perspektive, die sich auf Würzburg und das Tal zeigt. Ein hervorragender Ort, so dachte ich mir, an dem im vergangenen Jahr der Pastorale Raum „Würzburg-Nordwest“ im Zuge der Neustrukturierung unserer Diözese begründet wurde. Und auch in diesem Jahr gab es eine neue Konstellation, denn zu den Gruppen aus Ober- und Unterdürrbach sowie aus der Dürrbachau, die schon seit Jahrzehnten eine Sternwallfahrt zum Schenkenturm machen, gesellten sich auch Gläubige aus den beiden Veitshöchheimer Gemeinden St. Vitus und Kuratie Hlst. Dreifaltigkeit. Es war tatsächlich die erste gemeinsame Aktion unserer neuen Untereinheit, die aus diesen fünf Gemeinden besteht. Ich möchte gerne die drei Stichpunkte meiner Predigt am Schenkenturm wiederholen und Ihnen damit auch wichtige Informationen zukommen lassen.

Überblick

Am Schenkenturm sieht man Würzburg, das Dürrbachtal und das herrliche Umland in einer ungewohnten Ansicht. Die gegenwärtige „Großwetterlage der Kirche“, die Neustrukturierung unserer Diözese sowie die damit verbundene „Kategorisierung der Immobilien“ erfordern einen neuen und ungewohnten Blick auf die jeweilige Situation unserer Gemeinden. Neue Ansichten schaffen - wie man am Schenkenturm sehen kann - neue Perspektiven. So kann man von dort aus sowohl ins Dürrbachtal als auch nach Veitshöchheim schauen. Die neue kirchliche Zusammengehörigkeit ist nicht nur noch jung, sondern auch noch uneingeübt und fremd. Wer aber einen Überblick erhält oder sich verschafft, versteht Vorgänge besser und kann Prozesse leichter einordnen, unabhängig davon, ob er sie als gut oder schlecht beurteilt oder ob sie ihm weh tun oder gleichgültig sind. Neue Wege sind langsam und behutsam im Miteinander zu gehen, neue Absprachen in der Kooperation zu treffen, neue Formen des Selbstverständnisses zu entwickeln. Dabei versuchen wir im Team, Menschen zum einen mitzunehmen, und zum anderen eine Identifikation mit ihrer Gemeinde zu erhalten. Denn wir sind nun nicht mehr „Pfarreiengemeinschaft Dürrbachtal“ oder „Pfarrei Veitshöchheim“, sondern eine neue Gemeinschaft in einer sogenannten Untereinheit des Pastoralen Raumes, bestehend aus den Gemeinden des Dürrbachtales und Veitshöchheims. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Bisherige auf beiden Seiten.

Durchblick

Mit drei Punkten möchte ich gerne zu einem besseren Durchblick verhelfen: 

1. Personal und Präsenz: Schon seit Längerem arbeiten die Hauptamtlichen auf größerer Ebene, also im Pastoralen Raum, und auch in den jeweiligen Untereinheiten zusammen. So können positive Synergieeffekte in der alltäglichen Arbeit erzielt werden. Denn einer alleine auf weiter Flur, kann die Vielzahl der Aufgaben nicht (mehr) bewältigen. Es ist ein Gewinn in ein Team eingebunden zu sein und wir freuen uns, dass wir für Sie da sind als als Pfarrer Christian Nowak, Pfarrvikar Wolfgang Senzel und Gemeindereferentin Roswitha Hofmann. Es war der Wunsch der Gemeinden, dass es ein „Gesicht vor Ort“ gibt, das Verlässlichkeit garantiert. Deshalb ist Pfarrvikar Senzel auch schwerpunktmäßig im Dürrbachtal präsent. Als Mitglied des Teams, das im Dürrbachtal wohnt, feiert er selbstverständlich hauptsächlich dort die Gottesdienste und stellt in Anbindung an das Team die Seelsorge zusammen mit den Ehrenamtlichen sicher. Im Dürrbachtal ist Roswitha Hofmann als Gemeindereferentin für die Katechesen (Erstkommunion und Firmung) hauptverantwortlich und „nur“ in diesem Rahmen im Tal präsent. Ich selbst verantworte als Pfarrer neben der Pastoral die Verwaltung, bin in den Gemeindeteams, um Kontakt zu den Ehrenamtlichen zu halten und das pfarrliche Leben mitzugestalten, bin Vorsitzender und damit Letztverantwortlicher der fünf Kirchenstiftungen im Dürrbachtal und Veitshöchheim mit ihren momentan herausfordernden und zeitintensiven Themen, verantwortlich in der Sozialstation St. Stephanus und den drei Trägervereinen der kath. Kindergärten in Veitshöchheim. An dieser Stelle danke ich allen meinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

2. Gottesdienstordnung: Als Pfarrer ist es mir wichtig, auch regelmäßig sichtbar zu sein und mit Ihnen Gottesdienst zu feiern. In Abwandlung eines Wortes des hl. Augustinus empfinde ich es so: Für euch bin ich Pfarrer, aber vor allem bin ich mit euch Christ. Allerdings war es bisher leider kaum bis gar nicht möglich, das gleichermaßen in allen Kirchen zu sein. Denn Veitshöchheim und das Dürrbachtal haben im Moment noch zwei nicht kompatible zeitliche Gottesdienstordnungen und Planungssysteme. Wir sind gerade dabei, diese anzugleichen und damit eine regelmäßige Präsenz zu schaffen. Zudem werden sowohl im monatlichen Kirchenkalender als auch im Veitshöchheimer Mitteilungsblatt jeweils die Gottesdienste auch der anderen Gemeinden veröffentlicht.

3. Kategorisierung: Bei diesem Wort werden entweder Achseln gezuckt, Stirne gerunzelt oder Herzschläge beschleunigt. Denn entweder weiß man nicht, was sich dahinter verbirgt; oder man fragt sich, was das soll; oder man regt sich darüber auf. Es geht bei der Kategorisierung um die Einordnung und Bewertung aller kirchlichen Immobilien in unserer Diözese. Anhand von festgelegten Kriterien wird ihnen eine Kategorie von A bis E zugewiesen. Im Februar wurden uns im Pastoralen Raum die Eingruppierungen mitgeteilt. Eine unserer Kirchen, nämlich Heilig Geist in der Dürrbachau, wurde in die Kategorie E eingestuft. Seitdem geistern viele Fantasien durch die Häuser, angefangen davon, dass übermorgen die Abrissbirne vor der Haustür steht; demnächst keine Gottesdienste mehr stattfinden sollen; die Kirche aufgegeben wird, weil die Priester zu faul sind, Gottesdienste anzubieten; bis dahin, dass Heilig Geist zu einer Moschee gemacht werden soll. Das alles ist Unsinn und entbehrt jeder Wirklichkeit. Fakt ist, dass die Heilig Geist Kirche mit E eingruppiert wurde. Das bedeutet, dass sie von der Diözese zu einer Kirche erklärt wurde, die mittelfristig einer neuen Nutzung zugeführt werden soll. Zuschüsse werden nur noch für die Verkehrssicherheit außen gewährt; d.h., dass keine Gelder mehr für Sanierungs- oder Renovierungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Da die Kirchenstiftung Heilig Geist kaum noch einen finanziellen Spielraum hat, ist eine Veränderung unausweichlich. Deswegen sind Kirchenverwaltung und Mitglieder des Gemeindeteams mit mir in Gesprächen mit der äthiopischen Gemeinde, die sich dafür interessiert, das Gotteshaus zu kaufen und somit als Kirche zu erhalten. Näheres oder Konkreteres werden wir im Sinne der Transparenz wie bisher zu gegebener Zeit veröffentlichen. Im Moment sind wir ganz am Anfang der Verhandlungen. Bis auf Weiteres wird sich im gewohnten Alltag der Heilig Geist Gemeinde nichts ändern. Es werden weiterhin Gottesdienste angeboten, die bisherigen Gruppen und Kreise finden auch weiterhin statt.

Ausblick

Um es kurz zu machen: Lasst uns größer denken: Überblick heißt: now we are five - fünf Gemeinden im Herzen haben.

Alles wird gut: Durchblick heißt: Wir arbeiten an einer transparenten Präsenz in Gottesdiensten und Gemeinden sowie an eine tragfähigen Zukunft.

Wir sind keine Gegner, sondern Geschwister: Ausblick heißt: Unterwegs sein als Schwestern und Brüder an unterschiedlichen Orten, aber in Christus, in dem ich Sie alle von Herzen grüße.

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Ihr Pfarrer Christian Nowak

 

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