SechsStunden waren die Pilger von Oberdürrbach aus singend und betend durch diespätsommerliche Landschaft nach Fährbrück unterwegs. Die 21 Kilometer langeStrecke war gleichsam symbolisch für den langen Weg, den die Pfarreiengemeinschaftbereits hinter sich hat. Der Zusammenschluss der drei Pfarrgemeinden bestehtauf dem Papier offiziell schon seit dem Jahr 2002. Damals hatte die Urkundenoch der frühere Bischof Paul Werner Scheele unterschrieben. „Sie sind einensiebenjährigen Weg gegangen, haben manche Kinderkrankheiten überstanden,vielleicht manche Rangeleien ausgetragen“, meinte Domvikar Weismantel in seinerFestpredigt. Er beglückwünschte die Dürrbacher Christen, dass sie bereits solange gemeinsam unterwegs sind und die Gemeinschaft mit dieser Wallfahrt nachFährbrück besiegelt haben. Symbolisch überreichte er Vertretern der dreiPfarrgemeinderäte deshalb die Urkunde zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaftwährend des Gottesdienstes.
„Wachstumsprozessebrauchen ihre Zeit“, sagte Pfarrer Rügamer als Leiter der Pfarreiengemeinschaft.Die Wallfahrt sei das beste Zeichen dafür, dass jetzt alle drei Pfarrgemeindendiesen Weg buchstäblich „mitgehen“ können und hinter dem Zusammenschlussstehen. Dies zeigte sich schon bei der Organisation und reibungslosenDurchführung der Wallfahrt . Die Initiatorin der gemeinsamen Veranstaltung,Pastoralreferentin Marion Mack, hatte es geschafft, zahlreiche Helfer aus allendrei Gemeinden in die Vorbereitung miteinzubinden.
Die Mitarbeiterder Liturgiekreise hatten ansprechende und zeitgemäße Texte zusammengestelltund vorgebetet. Ministranten aus drei Pfarreien waren beim Festgottesdient umden Altar versammelt. Die “Bänd“ aus Heilig Geist umrahmte den Gottesdienstmusikalisch, während die Blaskapelle Hermann Gropp die Pilger auf ihrem Wegbegleitete. Matthias Köhler aus Oberdürrbach sorgte dafür, dass die Dürrbacher,die nicht die ganze Strecke mitlaufen konnten, preisgünstig mit dem Bus nachfahrenkonnten. Bei der großen Pause im Waldhaus Einsiedel waren viele Helfer imEinsatz, so dass die Pilger sich mit Kaffee, Kuchen und kalten Getränkenstärken konnten. Mehrere Männer, ausgerüstet mit Signalwesten, sorgten für dieSicherheit der Pilger auf der Straße und gaben das Tempo an. Andere wechseltensich als Kreuzträger ab und, und, und...
Oft war esauf der Wallfahrt jedoch wie im richtigen Leben der PG: Es gab steinige Wege,harte Asphaltstraßen oder weichen Waldboden auf den man trat und das Bewusstsein,dass der weite Weg aus vielen kleinen Schritten besteht.
BeimGottesdienst in Fährbrück jedenfalls warenviele erschöpfte aber auch glückliche Gesichter zu sehen und die Begeisterungfür das Projekt „Pfarreiengemeinschaft“ deutlich zu spüren.